Butter als Geschmacksträger

Text: B. B. (Online-Redakteurin) / Letzte Aktualisierung: 12.08.2023

Butter als Geschmacksträger
Butter kann man vielfältig in der Küche verwenden - Symbolbild: © exclusive-design - stock.adobe. com

Unsere Autorin erklärt in diesem Artikel wie man Butter herstellen und einfrieren kann, welche Nährwerte sie hat und wofür man sie verwenden kann.

"Das geht runter wie Butter", "butterzart", "nun mal Butter bei die Fische" - es gibt viele deutsche Redewendungen, die um die Butter kreisen. Und fast immer ist die Butter positiv besetzt. Dennoch fürchten immer mehr Menschen die Butter als cholesterinreiche Fettfalle, die sich ihren Platz in der zeitgemäßen Ernährung verspielt hat. Doch es wäre ebenso falsch wie schade, die Butter aus der Küche zu verweisen. Sie ist ein hervorragender Geschmacksträger, reich an Vitaminen und gesünder als ihr Ruf. Wie bei allen fettreichen Lebensmitteln gilt jedoch: Die richtige Menge ist ausschlaggebend.

Wofür kann man Butter verwenden?

Butter ist ein uraltes Lebensmittel. Seit Jahrhunderten schon wird Butter auf Brot gestrichen und beim Backen und Kochen verwendet. So kann man Fleisch in Butter anbraten, Gemüse mit Butter verfeinern oder mit brauner Butter servieren. Beim Backen von Kuchen und Torten sorgt Butter für einen feinen Geschmack und macht den Teig geschmeidig. Auch Butterschmalz hat eine lange Tradition. Butterschmalz eignet sich nicht besonders gut als Brotaufstrich, ist aber sehr lange haltbar, besticht durch sein feines Butteraroma und ist hoch erhitzbar. Vor allem Gourmets benutzen Butterschmalz gerne zum krossen Anbraten von Fleisch oder zum Dünsten von Gemüse. Butterschmalz hat einen geringeren Wasseranteil und weniger Milcheiweiß als Butter, weshalb es beim Braten nicht spritzt und auch nicht braun wird.

Butter herstellen

Im Grunde hat sich am Butter herstellen im Laufe der Jahrhunderte nicht viel geändert. Das Prinzip ist nach wie vor das gleiche. Allerdings wird heute modernste Technik eingesetzt, welche die Butterproduktion beschleunigt. Dadurch ist Butter für jedermann erschwinglich geworden. Zuerst sorgt eine Zentrifuge dafür, dass sich das Milchfett von der Magermilch trennt. Nun wird der Rahmen pasteurisiert und bei mindestens 85°C seiner optimalen Reifung ausgesetzt.

  • Bei der Sauerrahmbutter reift der Rahm zusammen mit Milchsäurebakterien mehrere Stunden lang, bis er seinen gewünschten Säuregrad erreicht hat.
  • Der Süßrahmbutter hingegen werden keine Milchsäurebakterienkulturen beigesetzt.
  • Die dritte Variante ist die mildgesäuerte Butter. Ihre Produktion gleicht zunächst der Herstellung der Süßrahmbutter - mit dem Unterschied, dass nach der Reifung Milchsäure in die Butter hinein geknetet wird.
Die Butterproduktion wird in Deutschland streng überwacht. Sie unterliegt exakten Vorschriften, die regelmäßigen Kontrollen unterzogen werden. So muss eine ungesalzene Butter einen Mindestfettgehalt von 82 Prozent haben, während ihr Wasseranteil nicht über 16 Prozent liegen darf. Künstliche Zusätze sind tabu. Lediglich Milchsäurebakterien, Salz und Beta Carotin, eine natürliche Vorstufe von Vitamin A, dürfen der Butter zugefügt werden. Beta Carotin verleiht der Butter eine appetitlich gelbliche Farbe.

Kann man Butter selber machen?

Ja, man kann auch Butter selber machen, allerdings macht das etwas Arbeit. Als Basis benötigt man Rohmilch oder Milch mit min. 3% Fett, die nicht homogenisiert wurde. Zunächst wird aus der Milch Sahne hergestellt. Dafür muss die Milch eine Nacht lang in einem Gefäß bei Zimmertemperatur lagern, damit sich der Rahm abtrennt, der dann abgeschöpft wird. Als nächstes wird die Sahne mit dem Handrührgerät ca. 10 Minuten geschlagen bis sich Butter und Buttermilch bilden. Wer kein Handrührgerät hat, kann die Sahne auch schütteln. Geben Sie 200 g Sahne in ein gut verschließbares Gefäß und schütteln es kräftig. So wird die Sahne steif. Nach ca. 15-20 Minuten bilden sich dann auch in diesem Fall Butter und Buttermilch.

Wie lange ist Butter haltbar?

Bei Produkten aus dem Supermarkt ist ein Mindesthaltbarkeitsdatum aufgedruckt, an dem man sich orientieren kann. In der Regel ist Butter im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar. Die geöffnete Butterpackung ist umso länger haltbar, umso weniger sie verunreinigt wird. Also immer nur mit einem sauberen Messer etwas abschneiden. Am besten wird die Butter in einer Butterdose aus Glas, Metall oder Porzellan aufbewahrt. Damit sie streichfähig wird, nimmt man Butter eine halbe Stunde oder besser eine Stunde vor Verzehr aus dem Kühlschrank. Weitere Infos zum Thema Milch und Milchprodukte lagern

Kann man Butter einfrieren?

Ja, man kann Butter einfrieren, um sie länger haltbar zu machen. Gefroren ist sie ca. 10 Monate haltbar. Allerdings sollte sie nach dem Auftauen zügig verbraucht werden. Wer nur wenig Butter benötigt kann diese portionsweise einfrieren.

Kann Butter schlecht werden?

Ja, Butter kann schlecht werden. Allerdings muss man Butter nicht wegwerfen nur weil das MHD erreicht ist. Erst wenn Butter dunkelgelb wird, ranzig riecht oder sauer schmeckt, sollte man sie entsorgen. Eine ungeöffnete Packung kann meist bis 6 Monate nach Ablauf des MHD verwendet werden, eine geöffnete Packung ca. 4 Monate nach Ablauf des MHD.

Nährwerte der Butter

Es gibt zwei offizielle Handelsklassen: die deutsche Markenbutter und die deutsche Molkereibutter. Die deutsche Markenbutter hat einen höheren Qualitätsstandard als die Molkereibutter. Butter ist reich an den fettlöslichen Vitaminen A, D und E.

  • Vitamin A ist unverzichtbar für die Sehkraft unserer Augen;
  • Vitamin D fördert den Aufbau von Knochen und Zähnen
  • Vitamin E schützt die Zellmembranen, Vitamine und Enzyme vor den gefürchteten freien Radikalen.
100 g Butter enthalten:
  • 81 g Fett (davon 51 g gesättigte Fettsäuren)
  • 215 mg Cholesterin
  • 11 mg Natrium
  • 24 mg Kalium
  • 0,1 g Kohlenhydrate
  • 0,9 g Proteine
  • sowie Magnesium, Kalzium und Vitamine

Butter Preise

Während der Corona Pandemie und seit Anfang des Ukraine Krieges (Anfang 2022) sind die Butter Preise gestiegen. Ende 2022 mussten Verbraucher für ein 250 g Päckchen der Eigenmarke im Supermarkt ca. 2,50 - 3,00 € bezahlen. Mitte 2023 sind die Butter Preise nun wieder deutlich gesunken. Viele Supermärkte verkaufen das Päckchen nun für ca. 1,50€. Vor diesen Krisen lagen die Butter Preise bei ca. 1€ für ein 250 g Stück!

Beim Kochen wird die Butter deshalb so gerne verwendet, weil sie den Eigengeschmack der Speisen unterstreicht. Mit der milden Süßrahmbutter lassen sich Saucen ideal binden; außerdem passt sie gut zu frischem Gemüse und fruchtigen Marmeladen. Sauerrahmbutter macht sich gut mit herzhaften Brotaufstrichen, Wurst und Käse. Viele Menschen kaufen auch mit Vorliebe gesalzene Butter und genießen diese pur zu einer Scheibe Schwarzbrot.
Tipp: Wer unter Laktoseintoleranz leidet, findet in Supermärkten auch laktosefreie Butter.

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