Lebensmittelmotten erkennen, bekämpfen und vermeiden
Text: H. J. (Diplom-Medienberaterien / Hausfrau) / Letzte Aktualisierung: 01.11.2024
Lebensmittelmotten gehören zur Familie der Schmetterlinge. Doch anders als die meisten Schmetterlingsarten, die uns mit ihren Farben und Mustern erfreuen, sorgen Lebensmittelmotten nicht für gute Laune. In Haushalten stellen sie ein häufiges Problem dar. Sie verbreiten sich in Küchen, Vorratsräumen oder Speisekammern und befallen vor allem Nahrungsmittelvorräte. Sie wieder loszuwerden, erfordert Geduld und eine konsequente Vorgehensweise. Doch mit der richtigen Mischung aus Vorsichtsmaßnahmen und gezielten Bekämpfungsmaßnahmen kann man die Motten langfristig loswerden und den Haushalt wieder mottenfrei machen.
So erkennt man Lebensmittelmotten
Lebensmittelmotten zeichnen sich durch ihre geringe Größe und je nach Art durch eine Flügelspannweite von etwa 10 bis 30 Millimeter aus. Ihre Farbe variiert zwischen Grau und Braun und sie haben oft auffällige Musterungen auf den Flügeln. Andere Bezeichnungen für Lebensmittelmotten sind Küchen- oder Speisemotten. Wie bereits erwähnt, gehören sie zur Familie der Schmetterlinge und dabei zur Unterfamilie der Zünsler. Die eigentlichen Schädlinge sind nicht die Motten, sondern ihre Larven. Es gibt verschiedene Arten, wovon die Larven der folgenden in Mitteleuropa als Vorratsschädlinge auftreten:
- Dörrobstmotte:
Sie ist etwa 8 bis 10 Millimeter groß, mit einer Flügelspannweite von 13 bis 20 Millimetern. Die vorderen Flügel sind zweifarbig. Der basale Teil ist gelblich bis grau und der äußere Teil rotbraun. Ihre Larven befallen getrocknete Lebensmittel wie Trockenfrüchte, Nüsse, Getreideprodukte, Schokolade und Hülsenfrüchte. Sie hinterlassen Spinnfäden und Kotkrümel, welche die Vorräte verunreinigen und damit ungenießbar machen. - Mehlzünsler:
Er hat eine Flügelspannweite von 18 bis 30 Millimetern und eine auffällige braune bis dunkelgraue Färbung. Die Vorderflügel sind hellgrau bis braun mit dunklen Querlinien. Die Mehlzünslerlarven befallen Getreideprodukte wie Mehl, Haferflocken und Müsli, aber auch Tierfutter. Durch ihre Fraßaktivität und die klebrigen Spinnfäden führen sie zur Verklumpung von Vorräten und zur Bildung eines muffigen Geruchs. - Mehlmotte:
Die Flügelspannweite der Mehlmotte beträgt etwa 20 bis 25 Millimeter. Ihre Flügel sind meist grau mit dunkleren Wellenlinien und sie hat einen unauffälligen Körper. Die Larven befallen primär Mehl. Sie sind aber auch in Teigwaren, Grieß und Müsli zu finden. Ihr Befall führt zur Verklumpung und Verschmutzung der Lebensmittel durch Spinnfäden und Kotpartikel, wodurch sie ungenießbar werden. - Getreidemotte:
Sie ist klein und zierlich, mit einer Flügelspannweite von etwa 10 bis 18 Millimetern. Ihre Flügel sind gelblich bis hellbraun, schmal und meist unauffällig gefärbt. Die Getreidemottenlarven bohren sich direkt in Getreidekörner und ernähren sich von deren Inhalt. Der Befall betrifft oft gelagerte Getreideprodukte und führt zu erheblichen Qualitätsverlusten sowie einer erhöhten Anfälligkeit für Schimmelbefall. - Korkmotte:
Die Korkmotte ist etwa 4 bis 7 Millimeter lang und hat eine Flügelspannweite von 10 bis 18 Millimetern. Ihre Flügel sind bräunlich. Sie haben dunkle Flecken und erscheinen mit diesen gesprenkelt. Korkmotten kommen selten in Lebensmitteln vor. Sie befallen stattdessen organische Materialien wie Korken und teilweise sogar Holz. In Haushalten können sie jedoch auch trockene Lebensmittel wie Nüsse oder Trockenfrüchte angreifen, wenn diese offen gelagert werden.
Lebensmittelmotten bekämpfen: Tipps und Maßnahmen
Zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten und ihrer Larven gibt es verschiedene Möglichkeiten. Neben Hausmitteln können Mittel aus dem Fachhandel angewandt werden. Hilft das alles nichts, bleibt am Ende nur noch der Einsatz eines professionellen Schädlingsbekämpfers. Dieser verwendet spezialisierte Techniken und Mittel, welche auch schwer zugängliche Stellen erreichen und somit selbst hartnäckige Befälle beseitigen können.
Hausmittel zur Bekämpfung
Bevor handelsübliche Mittel oder ein Schädlingsbekämpfer zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten hinzugezogen werden, können Hausmittel bei geringem Befall Abhilfe schaffen.
- Essig und Wasser:
Eine Essig-Wasser-Lösung ist ein bewährtes Hausmittel, um Regale und Schränke gründlich zu reinigen. Der Geruch von Essig vertreibt Motten und verhindert, dass sie sich niederlassen. - Lavendel und Lorbeerblätter:
Der Duft von Lavendel und Lorbeerblättern wird von Motten gemieden. Getrocknete Lavendelblüten oder Lorbeerblätter in den Schränken können die Schädlinge fernhalten.
Mittel aus dem Fachmarkt
Wenn sich die Lebensmittelmotten durch die Hausmittel nicht vertreiben lassen, kann der Gang zum Fachmarkt hilfreich sein. Im Handel sind unter anderem folgende Mittel gegen die Schädlinge erhältlich:
- Pheromon- und Klebefallen:
Insektenfallen, die mit Pheromonen (Sexuallockstoffen) der Motten ausgestattet sind, können zur Bekämpfung erwachsener Motten eingesetzt werden. Diese Fallen ziehen die Mottenmännchen an, wodurch sie weniger Chancen zur Fortpflanzung haben. - Schlupfwespen:
Sie sind eine sehr effektive und umweltfreundliche Methode zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten. Die winzigen, harmlosen Insekten parasitieren die Motteneier und verhindern so, dass neue Larven schlüpfen. - Insektensprays:
Bei einem massiven Befall können Insektensprays zur gezielten Bekämpfung eingesetzt werden. Es sollte zuvor aber sichergestellt werden, dass diese Sprays lebensmitteltauglich und für den Einsatz in der Küche zugelassen sind. - Kieselgur:
Dieses feine Pulver aus Kieselalgenschalen kann entlang der Regalkanten und in Ecken gestreut werden. Es tötet die Mottenlarven und -eier ab, indem es den Wasserhaushalt der Insekten stört. Kieselgur ist für Menschen und Haustiere gesundheitlich unbedenklich.
Lebensmittelmotten vermeiden: Präventionsmaßnahmen für ein mottenfreies Zuhause
Am besten ist es natürlich, wenn es erst gar nicht zu einem Befall durch Lebensmittelmotten kommt. Mit einigen grundlegenden Regeln kann das Risiko erheblich reduziert werden.
Lebensmittel und Verpackungen nach dem Kauf kontrollieren
In den meisten Fällen werden die Larven von Lebensmittelmotten bereits mit dem Einkauf in die Wohnung gebracht. Deshalb ist es wichtig, Lebensmittel, die nicht luftdicht verpackt sind, sofort auf einen Befall zu überprüfen. Danach werden sie für die Lagerung sicher verpackt.
Lebensmittel sicher verpacken
Gefährdete Lebensmittel sollten möglichst in gut verschließbaren Glas- oder Plastikbehältern aufbewahrt werden. Dadurch können keine Motten an die Vorräte gelangen. Besonders bei Getreideprodukten, Trockenfrüchten und Nüssen ist diese Vorsichtsmaßnahme entscheidend. Lebensmittelverpackungen sollten zudem regelmäßig auf kleine Risse oder Löcher überprüfte werden, die Motten als Eingang nutzen könnten.
Lesen Sie dazu auch unsere Tipps für die Lebensmittellagerung
Regelmäßige Reinigung der Küche
Die regelmäßige Reinigung aller Schränke und der Vorratskammer hilft, den Befall durch Lebensmittelmotten zu vermeiden. Dazu gehört auch das Entfernen abgelaufener oder ungenutzter Lebensmittel. Generell sollte die Küche sauber gehalten werden, denn Lebensmittelreste auf dem Boden oder auf Arbeitsflächen können die Motten ebenso anziehen, wie Lebensmittelabfälle im Mülleimer. Achten Sie also auf Hygiene in der Küche.
Raumklima optimieren
Lebensmittelmotten bevorzugen warme Umgebungen. Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius sind ideal für die Entwicklung der Mottenlarven. Sie mögen außerdem eine höhere Luftfeuchtigkeit. Es ist daher wichtig, keine optimalen Bedingungen für Lebensmittelmotten zu schaffen. Küchen und Vorratsräume werden deshalb möglichst kühl gehalten und gut belüftet. Die Luftfeuchtigkeit kann bei Bedarf durch einen Luftentfeuchter reguliert werden.
Wann sollte man einen Schädlingsbekämpfer zu Rate ziehen?
In der Regel reicht es aus die Lebensmittel zu bekämpfen und Vorsorgemaßnahmen zu treffen, um einen erneuten Befall zu vermeiden. Jedoch sollte man einen Sch#dlingsbekämpfer zu Rate ziehen, wenn man immer wieder mit Lebensmittelmotten zu kämpfen hat. Der Fachmann kann diese sachgerecht bekämpfen und Ihnen genaue Anweisungen für Vorsorgemaßnahmen geben.
Quellenangaben und weiterführende Informationen:
- Das Umweltbundesamt erklärt auf seiner Webseite wie Sie Lebensmittelmotten ohne Chemie bekämpfen können: https://www.umweltbundesamt.de/themen/lebensmittelmotten-ohne-chemie-bekaempfen
- Im Fachhandel gibt es verschiedene Mittel gegen Lebensmittelmotten. Zum Beispiel Fallen und Sprays.
Weitere Beispiele finden Sie auf der Webseite
https://patronus-shop.de/produkt-kategorie/mittel-gegen-lebensmittelmotten. Außerdem erfahren Sie etwas über die gesundheitlichen Risiken, die von Lebensmittelmotten ausgehen. - Auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V. gibt Tipps zur Bekämpfung von Lebensmittelmotten:
https://www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe/schaedlinge/motten-in-der-kueche-was-kann-ich-tun-43510